«Nur der Himmel ist das Limit», sagt die omanische Tourismusministerin zum Thema Frauenrechte. Jawohl!

Das Gespräch mit der omanischen Tourismusministerin in Maskat verlief erstaunlich: Statt das übliche Werbegeschwätz, das man von solchen Menschen immer zu hören bekommt, erzählte sie von ihrem Leben als Mutter, als Hausfrau und Tante. Und Maitha Al Mahrouqi wurde nicht müde zu erwähnen, dass die Stellung der Frau im Oman eine ausserordentlich gute sei. «In England, wo ich studiert habe, müssen Frauen Kindermädchen engagieren, wenn sie Karriere machen wollen. Bei uns übernimmt in diesem Moment die Familie.» Darum sage sie jungen Frauen immer, dass Kinder keine Ausrede seien, nicht die Karriereleiter hochzuklettern. Denn im Oman sind auch die Arbeitszeiten – zumindest wenn man für den Staat arbeitet – äusserst kinderfreundlich. Um 15 Uhr ist man wieder zu Hause, also genau dann, wenn die Kleinen vom Hort oder der Schule nach Hause kommen.

Sie werde vor allem im Ausland oft mit Klischees konfrontiert: «Die Leute brauchen immer etwa zwei bis drei Minuten um zu verdauen, dass ich eine Frau und Ministerin bin. Und, dass ich Englisch spreche.» Maitha Al Mahrouqi fügt dann jeweils extra noch an, dass sie nicht mit einem Kamel zur Arbeit reite. Sie ist sich bewusst, dass noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Vor allem in der westlichen Welt: «Bei uns im Oman werden die Frauen gefördert und zwar von Sultan Qabus ibn Said höchstpersönlich», erzählt die Tourismusministerin. Als Beweis führt sie drei weitere weibliche Ministerinnen an: «Plus mich.»

«Schauen Sie, im Oman schliessen mehr Mädchen das Gymnasium ab als Jungs. Wir werden also bald das Land übernehmen», scherzt Maitha Al Mahrouqi. Und 54 Prozent der Bevölkerung sei unter zwanzig Jahre alt. Es müsse und werde sich zwangsläufig noch einiges ändern. «Ich verspreche Ihnen, ich werde jeden Mann herausfordern bis es soweit ist. Nichts ausser der Himmel ist die Grenze!» Man glaubt es Maitha Al Mahrouqi sofort. 

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