Im Musée Grévin in Paris sehen uns alle zum ‹Verwächseln› ähnlich: Weekend-Top-Tipp 372

Madame Tussauds in London kennt ihr, oder? Weil es so berühmt ist, existieren von diesem Wachsfiguren-Kabinett mittlerweile weltweit über zwanzig Filialen. Dass es in Paris auch ein Museum gibt, das wächserne Kopien von Berühmtheiten ausstellt, aber nichts mit Madame Tussauds zu tun hat, wissen jedoch viele nicht: Das Musée Grévin wurde 1882 gegründet und war das erste weltweit, das Personen der Zeitgeschichte zeigte und nicht historische.

Darauf war das einige Jahre früher, nämlich 1853, eröffnete Madame Tussauds in London spezialisiert. Denn im 19. Jahrhundert war es noch üblich, nach dem Tod eines Mitglieds einer adligen Familie ein Wachsmodell herzustellen. Mit Revolutionären, Aufklärern und wichtigen Denkern tat man dasselbe.
Erst Arthur Meyer, Journalist und Gründer der Zeitung Le Gaulois hatte die Idee, Doppelgänger aus Wachs von lebenden Personen auszustellen. Denn damals wurden in den Zeitungen noch kaum Fotografien abgedruckt: die Prominenten wurden gezeichnet oder karikiert. 

Noch heute ist das Musée Grévin am berühmten Boulevard Montmartre im Zentrum von Paris auf Lebende zeitgenössische französische Stars spezialisiert. So kann man etwa Ex-Model und Sängerin Carla Bruni, dem Präsident Emmanuel Macron und dem Modedesigner Jean-Paul Gaultier ganz nahekommen. Man kann aber auch Selfies mit längst Verstorbenen knipsen: etwa mit dem legendären Schauspieler Louis de Funès, der Bildhauerin Camille Claudel, der Nationalheldin Jeanne d’Arc oder mit dem Staatsmann Charles de Gaulle. 

Natürlich fehlen im Musée Grévin auch nicht die Grossen der internationalen Politikbühne: so stehen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Donald Trump artig parat, um berührt und fotografiert zu werden. 

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